Sonntag, 20. Februar 2011
1 Jahr Mama - Resuemee
1 Jahr Mama, 9 Monate gestillt, immer noch kein Zyklus. Find ich gut.

1 Jahr Mama, nach der Schwangerschaft von 22 Zusatz-Kilos 17 wieder verloren. Nach abstillen davon leider wieder 2,5 draufgeschafft. Dabei dachte ich, zu des halben Griechen Geburtstag wieder bei Normgewicht sein zu koennen. War wohl Wunschdenken. Find ich doof.

1 Jahr Mama, und dauermuede. Trotz 8 Stunden Schlaf pro Nacht plus Mittagschlaf. In den ersten Monaten dank Hormonueberschwang hat mir das dauernde Aufwachen keine Probleme bereitet. Sobald ich aber abgestillt hatte, merkte ich, dass mein Schlafverhalten wieder der selbe Mist wie frueher war: Leichter Schlaf, staendiges Aufwachen. Nun aber mit zusaetzlichen Wachphasen durch Kind, welches zahnt, trinken will oder einfach so mal eben nicht schlafen kann. Ich kenne den Zustand "ausgeschlafen" ueberhaupt nicht mehr, und das zerrt an den Nerven, und es graust mich davor, wieder arbeiten zu gehen. Find ich doof.

1 Jahr Mama, und eigentlich keine Liebesbeziehung mehr. Wenn der halbe Grieche abends endlich bettfein ist, einer von uns ihm seine Gutenachtflasche gegeben hat, ich dann noch Flaeschchen gespuelt und fuer den Morgen vorbereitet habe etc, dann haengen wir noch muede ne halbe Stunde oder Stunde auf dem Sofa, dann gehen wir ins Bett. Ich weiss, das wird besser - find ich aber trotzdem doof.

1 Jahr Mama, und ziemlich verbloedet. Ich merke, dass mir einiges schwerer faellst als frueher. Kopfrechnen zum Beispiel. Keine Ahnung, ob es an der Muedigkeit, dem Aelterwerden oder daran liegt, dass man im Alltag mit Kind seinen Kopf einfach nicht genug fordert. Trotzdem doof. Hoffe das bessert sich im Job wieder, sonst hab ich da schlechte Karten >.<

1 Jahr Mama, und ich seh aus wie so ne Assitante aus den Talkshows. Haengebauch, Haargestruepp, Schlabberhosen, absatzfreie Schuhe.
Das muss sich aendern. Den Anfang macht der Friseurbesuch am Donnerstag. Und sobald der halbe Grieche vermehrt selber laeuft, kann ich auch wieder ordentliche Schuhe anziehen. Und Roecke. Die passen naemlich noch, im Gegensatz zu den Hosen, die mal kurz passten, aber inzwischen wieder... naja, schweigen wir dazu.

1 Jahr Mama, und wir beklagen den Verlust vieler sozialer Kontakte und ueberhaupt eines abendlichen Soziallebens. Klar, wenn man abends nie weg kann. Ich war, seit ich schwanger war, zB nicht mehr im Kino. Find ich doof.

1 Jahr Mama, und ich habe, glaube ich, noch ein wenig mehr zu meiner Mitte gefunden und eine gute Portion Selbstvertrauen hinzugewonnen (kann auch daran liegen, dass ich inzwischen Taiko unterrichte und das so cool klappt). Finde ich gut.

1 Jahr Mama, und trotz sowie wegen allem gluecklich wie nie zuvor (und ich war eigentlich immer sehr gluecklich - ich hatte ja nie so einen schlimmen Kinderwunsch, sondern war auch ohne Blag immer sehr happy).

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1 Jahr halber Grieche
Mein wunderbares, suesses, allerliebstes Mausebaerchen - nun ist es soweit. Du bist ein Jahr alt. Kein Baby mehr, nein. Du bist nun ein Kleinkind. Und das merkt man auch.

Du laeufst, plapperst den ganzen Tag, imitierst Tierstimmen, zeigst interessiert auf alles Moegliche und guckst uns fragend an. Du isst alles mit, was wir so essen (freust Dich aber zwischendurch auch immer mal ueber nen Brei zur Abwechslung und trinkst auch noch zur Nacht und zum Morgen Deine Milch. Manchmal auch zum Mittagschlaf, wenn die Zaehne besonders piesacken oder es Dir sonst irgendwie nicht gut geht). Du sagst Mama, Papa, Dein Universalwort "Baaa(j)" Fuer Ball, Banane und alle moeglichen anderen Sachen, "Nana" fuer Nase, Muh, Maeh und Nana (fuer Ente, die macht bei uns Naknak), Ja, oder Jaja (wenn Du ein Telefon oder irgendeinen als Telefon zweckentfremdeten Gegenstand ans Ohr haelst) sowie "Na" fuer nein.

Du bist so ungefaehr 80 cm gross und etwas ueber 10 kg leicht. Du hast 8 Schneidezaehne, zwei obere Backenzaehne gucken durch und zwei untere spuert man schon durchs Zahnfleisch.

Du besitzt inzwischen zwei Paar Draussenschuhe, denn Du bist so stabil auf Deinen eigenen Beinen unterwegs, dass Du nun draussen herumlaufen kannst. Und es gibt ja unendlich viel zu entdecken, im Hofgarten bei uns und im Garten der Grosseltern. Noch ist jedes Stoeckchen, jeder Grashalm spannend fuer Dich, der Du ja bisher nur Teppich, Parkett und Laminat als Untergrund kanntest.

Du bist ein kleiner Kuschler geworden. Du kommst zwischendurch immer mal zur Mama, zum Papa oder den Grosseltern und lehnst Dich einfach an. Genauso liebst Du es, auf dem Pezziball in den Schlaf gehopskuschelt zu werden. Und wir lieben es natuerlich ohne Ende, Dich kuscheln zu duerfen :)

Ansonsten bist Du weiterhin ein kleiner Entdecker, sehr extrovertiert und sehr offen fuer neue Leute. Wenn um Dich herum Leute sind, wenn irgendetwas los ist, dann bist Du gluecklich.

Langeweile hingegen und Eingesperrt sein hasst Du wie die Pest. Schon immer, wir haben Dich Dein ganzes erstes Jahr lang weder an Laufgitter noch Gitterbett gewoehnen koennen. Du wirst nun einfach Dein eigenes Bett bekommen, nur halt ohne Gitter, so dass Du rein und rauskannst, wie Du willst. Du kannst aber gerne, so lange Du willst, weiterhin mit im grossen Bett schlafen. Platz ist da genug, und ich wuerde Dich auch vermissen.

Mein Hase, das erste Jahr mit Dir war zauberhaft, grandios, zu schoen, um dafuer Worte zu finden. Mit Dir die Welt zu entdecken, zu sehen, wie Du jeden Tag ein bisschen groesser, ein bisschen selbstaendiger wirst, wie Du Dir jeden Tag Stueck fuer Stueck die Welt eroberst, ist das Schoenste, was ich je miterleben durfte. Du nimmst uns mit auf Deinem Weg ins Leben und wir stehen staunend und geruehrt daneben.

Es gab so viele Momente, die uns stolz, sprachlos, unwahrscheinlich gluecklich, machmal auch wahnsinnig traurig machten. Lustige Momente, in denen wir alle zusammen aus dem Lachen gar nicht mehr herauskamen. Sehr viele davon, uebrigens.

Es war ein Jahr voller Emotionen. Ich haette nie gedacht, wie sehr einen so ein Kind beruehrt. Wie sehr man sich jeden Tag mehr verliebt, in diesen kleinen Menschen. So sehr, dass es manchmal wehtut. So sehr, dass es einem oft schon Traenen der Ruehrung in die Augen treibt, das kleine Menschlein einfach nur anzusehen, sein Herz neben sich im Bett liegend klopfen zu hoeren. Jenes Herz, das vor einem Jahr noch in mir selber schlug. Unglaublich, so mit Abstand betrachtet.

Wenn ich die Monatsberichte der letzten Monate lese, kommt mir das alles noch so nah vor. Wie gerade eben. Das ganze Jahr verging im Fluge, wie in einem Wimpernschlag. Bald muss ich schon wieder arbeiten, und Du kommst in die Kita (Gottseidank haben wir aber noch zwei Monate Gnadenfrist...).

Wir haben das Jahr in intensiver Zweisamkeit verbracht, auch wenn bei mir manchmal ein wenig das Gefuehl zurueckblieb, die Zeit mit Dir einfach nicht optimal ausgenutzt zu haben... aber wenn uns oft einfach mal danach war, gar nix zu machen, den ganzen Tag in der Wohnung im Bett und auf der Krabbeldecke rumzuhaengen anstatt durch die Kaelte zu spazieren oder Leute zu besuchen, dann haben wir das eben getan und das wird auch seine Berechtigung gehabt haben.

Nun wird es fuer mich langsam Zeit werden, zu lernen, auch ein wenig mehr loszulassen. Du, mein Schatz, wirst das mit Bravour meistern, wie ich Dich kenne (und wie wir es von den Abenden gewohnt sind, an denen Deine Schwester oder die Grosseltern babysitten). Du wirst Dich freuen, Spass mit anderen zu haben - und am Ende des Tages wird die Freude genauso gross sein, Mama und Papa wiederzusehen :)

Mein Kind, mein Sohn, mein lieber Nico - Du hast all unsere Erwartungen bei weitem uebertroffen. Wir lieben Dich wahnsinnig, ein Leben ohne Dich ist einfach nicht mehr vorstellbar. Wir freuen uns so sehr und sind so dankbar, Dich aufwachsen zu sehen, Dich bei uns haben zu duerfen. Und wir sind so was von gespannt auf Deinen weiteren Lebensweg!

Ich liebe Dich, kleiner Mann.



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