Freitag, 14. Juni 2013
Neues Office, neue Gegend.
Wir sind nun also nach nur 3 Montaten homeoffice (vielleicht erinnert sich der ein oder andere: es waren urspruenglich wenige Tage geplant) tatsaechlich ins neue Buero eingezogen.

Und mit der vielbefahrenen Strasse davor ist das so laut, dass der nervtoetende Laptop-Luefter, von der Lautstaerke her ungefaehr mit meinem Staubsauger auf halber Leistung vergleichbar, nun gar nicht mehr zu hoeren ist. Haha! Toll!

Ich bin heut erstmalig mit Fahrrad hergefahren und habe festgestellt, dass der Weg hierher wirklich sehr schoen ist.
Hochgelobt sei da mal wieder bbbike, die beim Suchen der besten Rad-Route einfach unschlagbar sind. Leider nur innerhalb Berlins verfuegbar :(

Das Schoene an dem neuen Office ist, dass ich jetzt, statt zuhause an den Kuehlschrank zu gehen, mittags die Gegend erkunden kann.

Und die Gegend ist ganz nett. So haben ich gestern bereits in einem leider Raeumungsverkauf machenden Schuhladen ein paar ganz schucklige Sandaletten gekauft (weil bei meinen morgens angezogenen nach 2x Auto fahren der Absatzbelag abging und ich keinen Instant-Schuster fand).

Die Aufteilung ist Gegend-ueblich: Auf 3km Strasse 8 Baecker, 25 Friseure, 17 Apotheken, diverse Italiener, 3 Fahrschulen. Dazu kommt, weil es gleich neben dem Friedhof liegt, eine erstaunlich grosse Anzahl von Pflegediensten, Steinmetzen, Seniorenwohnheimen und ueberhaupt sehr viel Senioreninfrastruktur aller Art, incl. Ententeich mit rollatorgerechter Zufahrt.
Dafuer aber im Umkehrschluss keine Bubbletea-Laeden, Reisebueros, Hipsterlaeden oder Sushi-Vietnamesen.

Ein bisschen wundert mich die Anzahl der Friseure. Bzw. nicht deren Anzahl, die ist ueberall so hoch - aber hier sitzt tatsaechlich auch ueberall jemand drin und wird frisiert.

Wo kommen die Leute alle her, und woher haben die das ganze Geld und die ganze Zeit, um dauernd beim Friseur zu sitzen? Sehr merkwuerdig.

Und noch etwas ist mir aufgefallen: Keine Matratzenlaeden.
Und das sollte einem in Berlin schon zu denken geben, wo doch hier eigentlich in jedemEckladen ein Matratzendiscounter ist (Allein von unserer Wohnung aus haben wir 3 Matratzenlaeden in weniger als 150m Umkreis).
Ich werde das beobachten.

Von drei bisher getesteten Baeckern waren uebrigens drei so lala. Ich hoffe, da noch etwas wirklich gutes zu finden. Notfalls gibt es aber auch eine Tankstelle direkt auf der Ecke, die relativ gute belegte Baguettes macht.

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Mittwoch, 12. Juni 2013
Tschues, "Eltern".
Als ich schwanger war, habe ich jede Ausgabe der Zeitschrift "Eltern" bei den Vorsorgen im Geburtshaus verschlungen.

In meinem Hormonrausch kam mir das alles wahnsinnig interessant, praktisch und hilfreich vor, was da drin stand - und so abonnierte ich die Zeitschrift.

Nach nur einigen Ausgaben, die ich dann als Mutter las, wurde mir aber klar, dass da nichts Hilfreiches oder Spannendes drinsteht. Die Artikel enden naemlich immer genau da, wo meine Neumamafragen erst anfingen. Ich glaube, ich habe dort tatsaechlich kein einziges Mal einen wirklich sinnvollen Tip gefunden.

Ich fuehlte mich (und dieses Gefuehl wurde von mal zu mal mehr) immer so, als wuerden die Artikel nur die Essenz dessen sein, was Google in den Headern ausspuckt, wenn man die entsprechende Frage googelt. Kein Tiefgang, keine richtigen Antworten.

Und staendig das Kaiserschnittbashing, als haette man sich das irgendwie ausgesucht - das zerrte auch regelmaessig an der Seele.

Aber ok, es waren ja immer noch ein paar Unterhaltsamkeiten drin, die Kindersprueche zum Beispiel und die Rezepte.

In letzter Zeit wurden aber auch die Rezepte immer uninteressanter, der meiste Babykram betraf mich eh nicht mehr und nach einem Jahr wiederholen sich die Inhalte auch noch mit beeindruckender Zuverlaessigkeit.

Die ganze Zeit schon wollte ich also das Abo kuendigen, vergass es dann aber immer wieder.

Als ich dann aber neulich kompletten Bullshit lesen musste, in einer Sache, die mir wirklich am Herzen liegt, war es aus - ich schnappte mir den Hoerer und kuendigte.

(Es ging um die Frage, ob das Kind den Nachnamen des Vaters erhalten kann, obwohl die Mutter das alleinige Sorgerecht hat. Eltern schrieb, das geht nicht, aber das ist definitiv falsch, wir haben naemlich bei uns GENAU DIESE Situation).

Und gestern hielt ich nun endlich die letzte Ausgabe in den Haenden, blaetterte mich durch, fand wieder nur eine geballte Ladung Belanglosigkeiten und journalistischer Offenbarungseide und dachte mir: Jut, das wir das hinter uns haben.

Tschues, Eltern!

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Freitag, 7. Juni 2013
Wieder da!
Zurueck vom Planwagenurlaub.

Es war - super bis durchwachsen.

Super war der generelle Kopf-frei-Effekt: Wir waren nur drei Tage unterwegs, fuehlen uns aber uebereinstimmend so, als waeren es mindestens 2 Wochen gewesen.

Man ist halt voellig auf sich zurueckgeworfen (kein Haendinetz, kein Strom) und alles dauert genau solange, wie es eben dauert - kein Stress, keine Hektik.

Und das war dann der Pferdefuss mit Dreijaehrigem: Der vertreibt sich dann die Zeit mit "WARUUUUHUUUUUM?" und "WASHASSUGESAGT????".

Das zerrt auf Dauer ein ganz klitzekleines bisschen an den Nerven und verhindert das effektive Seelebaumelnlassen.

Ausserdem braucht man zum Anspannen zwei Erwachsene und absolut kein rumwuselndes Kind. Das Pferd liess sich aber von uns nicht anspannen, der halbe Grieche musste an der Seite warten, wollte das aber ueberhaupt nicht und dachte heulend, wir fahren ohne ihn los. Mit einem bockigen Pferd kaempfend, konnte sich aber keiner von uns um ihn kuemmern und troesten, er rannte in die Szenerie und ich musste ihn wirklich hart anherrschen, dass er sich gefaelligst sofort wegscheren soll (wo so ein Huf eines 750kg-Pferdes in Aufruhr hinlatscht, waechst halt kein Gras mehr), was nur zu mehr Heulerei fuehrte... es war ein Drama, aber zum Glueck nur ein kurzes,da wir dann einfach den Pferdebesitzer zum Anspannen dazuriefen.

Generell hat das Kind es, glaube ich, sehr genossen. Die Naechte zu dritt in den Schlafsaecken im Planwagen, grillen, Picknick, abends zusammen lange draussen sein und spielen, Gutenachtgeschichte im Taschenlampenlicht lesen, Lagerfeuer... die Bilanz ist durchweg positiv, obwohl ich jedem raten wuerde, das mit 3jaehrigem Einzelkind noch nicht zu machen.

Ich persoenlich bin immer wieder begeistert, wie toll es ist, einfach mal offline zu sein. Ich vermisse Haendi und Computer wirklich ueberhaupt gar nicht. (Der Papagrieche schon eher, der kann nicht ohne und hing pro Tag bestimmt zwei Stunden am Telefon).

Also, sehr empfehlenswert, obwohl ich fuer mich dann doch weiterhin das Reiten dem Fahren vorziehe.

Ein paar Fotos gibt es in den Kommentaren!

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Freitag, 31. Mai 2013
Kindermund
"Mamaaaaaaaaaa, kommst Du maaaaaaaaaaal????"

"Jahaaaaa. Ich komme maaaaaaaaal."

"Waruuuuhuuuum??"


Tja, Kind ... wenn Du das selbst nicht weisst...? ^^

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Offline.
Wir sind dann mal ne Weile offline. Hauptaussicht die naechsten Tage wird naemlich das hier sein:



Planwagenurlaub!


Darauf habe ich mich gefreut, seit ich schwanger war.

Es wird ziemlich kalt, wahrscheinlich auch regnen - aber egal, wir werden es uns schoen machen und zumindest der Kopf wird hinterher frei sein :)

Und ich bin verdammt gespannt, wie es dem halben Griechen gefaellt.

Wir haben zur Zeit so eine Phase, wo ausser Haus schlafen ein ganz ganz schwieriges Thema ist. Andererseits - wer muede genug ist, schlaeft irgendwann ueberall.

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Dienstag, 28. Mai 2013
Dunkel.
Eben war, nachdem wir auf dem Spielplatz von einem fiesen Gewitter mit Starkregen ueberrascht wurden, Stromausfall.

Erst dachte ich mir - toll, ich wollte sowieso Sushi bestellen, da brauchen wir keinen Strom.

Dann fiel mir auf, dass ich ohne Strom kein Internet habe und also nicht bei dem avisierten Sushidealer bestellen kann, und dass ausserdem das Telefon nicht ohne Strom geht (Haendi haette ich, weil fast alle, lieber fuer Notfaelle ungenutzt gelassen).

Und gerade, als ich die Kerzen rausgeholt, es gemuetlich gemacht und beschlossen hatte, dann eben schnell zu Fuss zum anderen Sushidealer zu gehen und ansonsten den entschleunigten Abend ohne Internet, Glotze & co zu geniessen - machte es *pling* und der Strom war wieder da.


Es ist einfach auf nix mehr Verlass heutzutage.

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Montag, 27. Mai 2013
Radiuskoepfchen-Subluxation?!
Ist angeblich die vierthaeufigste Verletzung bei Kindern zwischen 1 und 3 Jahren.

Der Radiuskopf (Das ellenbogenseitige Ende der Speiche) springt heraus. Das tut sehr weh, das Kind haelt den Arm dann nach innen gedreht in Schonhaltung, und klagt, ganz typisch, zunaechst ueber Schmerzen im Unterarm.

Passiert, wenn am Arm bei voller entspannter Streckung und Pronation (Innendrehung) gezogen wird.

ZB. Wenn man das Kind an den Armen herumwirbelt, oder es am gestreckten Arm vom Boden hochzieht, oder, in unserem Fall: Wenn man die Regenjacke auszieht und die Hand dabei klemmt, man am Aermel der Jacke zieht, sich das Kind beim An/Ausziehen aber gerne in eine Schlamperpuppe ohne jegliche Koerperspannung verwandelt.

Wenn der halbe Grieche schon vor Schmerzen weint, kann man davon ausgehen, dass etwas Ernstes vorliegt. Und er weinte.

Und so waren wir am Wochenende das erste Mal mit ihm in der Notaufnahme.

Nutzloser Tipp am Rande: Gehen sie moeglichst waehrend wichtiger Fussballspiele (in diesem Fall: CL-Finale) in die Notaufnahme, da ist dann gar nichts los und sie kommen sofort dran!

Ich, als erfahrene "Die Kinderklinik"-Guckerin, kannte da Phaenomen mit dem Ellenbogen ja im Prinzip aus zahlreichen Folgen und wusste, dass das nix Tragisches ist und innerhalb von Sekunden wieder eingerenkt.

Leider wusste ich die Therapie nicht mehr und hatte auch vergessen, wie das heisst, und ueberhaupt, beim eigenen Kind ist man dann doch ein wenig... aehm... angespannt.

Wir fragten erst den Nachbarn (Tierarzt), der sich weigerte, und riefen dann beim aerztlichen Bereitschaftsdienst an, der auch die Ferndiagnose Subluxation stellte aber meinte, wir sollen damit trotzdem in die Notaufnahme, vor Ort wuerde man da nix machen.

Also ab in die Notaufnahme, einmal Arm biegen, alles wieder ganz, inclusive Fahrzeit keine Stunde unterwegs gewesen.

Der Effekt bei nach Reposition (Einrenken) ist uebrigens absolut verblueffend: In dem Moment, in dem das Radiuskoepfchen wieder an seinem Platz sitzt, ist das Kind SOFORT komplett schmerzfrei, freut sich nen Keks und labert los (und rennt in unserem Fall los und faellt sofort hin und faengt sich, zum Beweis, das alles wieder in Ordnung ist, klaglos mit dem eben noch kaputten Arm auf).

Im Prinzip also kein Act, das naechste Mal Notaufnahme kann sich trotzdem bittedanke seeeehr viel Zeit lassen.

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Sonntag, 26. Mai 2013
Baggaaaaa!
Ich finde Fussball ja oede. Der Rest der Familie sieht das anders.

Und um mich nicht zu langweilen, brauchte ich ein 90-Minuten-Projekt.

Zum Glueck war ein Pappkarton da.

Das letzte mal wurde es ein Flugzeug. Diesmal wurde sich ein Bagger gewuenscht.

Na gut....





Ich bin ein bisschen stolz auf mich.

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Freitag, 24. Mai 2013
Brauchste nicht!
Halber Grieche faengt an, sich fuer Geschlechterunterschiede zu interessieren. So fragt er mich immer wieder, ob und warum ich keinen Lilli haette. Ich erzaehl ihm dann immer, ich haette dafuer ja Brueste. Und dann gibt es ein Bilderbuch, in dem ein badender Mann mit Brusthaaren zu sehen ist. Da habe ich ihm erklaert, dass Maenner Brusthaare haben.

Als Folge entspann sich dann gestern folgender Dialog zwischen Papagriechen und halbem Griechen, den ich leider nicht live mitbekam, sondern mir vom Papa erzaehlen lassen musste:

HG: Papa, hast du einen Lilli?
Papa: Ja.
HG: Papa, hast du auch Brusthaare?
Papa: Ja.
HG: Papa hast du auch Brueste?
Papa: Ja.
(*mooeeep*, falsche Antwort, denn: )

HG: Aber Papa, wenn du einen Lilli hast, dann brauchst du doch gar keine Brueste!

Papa: *zusammenbrech*

:-D

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Donnerstag, 23. Mai 2013
Wenn Sie...
... ein Laecheln in die Gesichter voellig fremder Leute zaubern wollen, machen Sie einfach mal Seifenblasen, bei Wind in der Fussgaengerzone.

Es ist wirklich erstaunlich, dass Seifenblasen auch bei Erwachsenen noch so gut funktionieren. Wo immer die Dinger langfliegen - die Leute schauen zunaechst erstaunt und dann ... laecheln sie! :)


Ausserdem habe ich ein Gummikajak gekauft, eine Woche Taiko-Bootcamp in England gebucht, die Reisebestaetigung fuer den Planwagenurlaub erhalten, ich darf noch laenger als erwartet bei $Leihfirma bleiben und die lang vermisste Jalousie fuer des halben Griechen Kinderzimmer kam inzwischen unglaublicherweise auch endlich an.

Koennte also alles nicht besser laufen.

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Mittwoch, 22. Mai 2013
Wut
Ich bin ja nun weissgott kein Helikopterelter, aber wenn ich so was lese, kommt mir die Galle hoch:

(aus dem Berliner Polizeibericht)

" [...] Polizeibeamte haben in der vergangenen Nacht ein Kleinkind aus einem geparkten Auto in Zehlendorf befreit.
Passanten hatten gegen 22 Uhr das zunächst schlafende Kind in einem „Renault“ im Parkhaus an der Clayallee entdeckt. Als sie eine halbe Stunde später wieder an dem Fahrzeug vorbei kamen, weinte das Mädchen bitterlich, so dass das Paar schließlich die Polizei alarmierte.
[...]
Schließlich schlug einer der eingetroffenen Polizisten eine Seitenscheibe des „Renault“ ein und übergab das schreiende Kind nachalarmierten Rettern der Feuerwehr.
[...]
Gegen 23.10 Uhr kamen dann der 50-jährige Vater und die 37-jährige Mutter des kleinen Mädchens und zeigten kein Verständnis für die „Unverhältnismäßigkeit der Aktion“. Sie zeigten sich erbost über die beschädigte Scheibe und den Tatvorwurf der Körperverletzung. Sie seien nur zwanzig Minuten im Fitnessstudio gewesen.
[...]"

WHAT THE FUCK?!

Manchmal moechte man einfach nur draufhauen.
Feste.

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Einmal Muddi, immer Muddi?
Wenn man irgendwann mal ein Baby hatte, gelangt man schnell in die Babywerbemaschinerie.

Das ist im ersten Jahr gar nicht mal uninteressant.

Was mich aber inzwischen fuerchterlich nervt, ist, dass ich nach ueber drei Jahren nun immer noch auf allen Kanaelen (Post, Mail, Web) Werbung fuer Babykram bekomme. Windeln, Kinderwagen, Beissringe, Blablabla - ich brauch den ganzen Scheiss schon lang nicht mehr.

Werbung ist doch sonst so super intelligent und zielgerichtet.
Wieso klappt denn das an dieser Stelle so gar nicht?!

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