Griechische Zeitrechnung
am Donnerstag, 29. April 2010, 02:49
Dass der Grieche an sich nicht so richtig gut mit Geld rechnen kann, hoert man zur Zeit ueberall in den Nachrichten.
Womit der Grieche an sich aber ein richtiges Problem hat, ist das Rechnen mit Zeit.
Beispiel: Wenn mein Grieche abends anruft und sagt, ich solle schonmal Wasser fuer die Nudeln aufsetzen, er waere gleich da, weiss ich, dass ich noch mindestens eine Stunde Zeit fuer mich habe (hoffentlich hat der halbe Grieche das Zeit-Gen von mir geerbt...).
Oder wenn einem ein Grieche in Griechenland sagt, man braeuchte 5 Minuten nach $Ort, dann ist man mindestens eine halbe Stunde nach $Ort unterwegs.
Am Wochenende habe ich, auf schon lang geaeusserten Wunsch des Griechen hin, griechischen Bohneneintopf kochen wollen. Im Rezept stand: Bohnen ueber Nacht einweichen, 5 Minuten vorkochen, danach 1 Stunde mit den restlichen Zutaten (Tomaten, Sellerie, Zwiebeln, Moehren, Olivenoel, Salz, Pfeffer) kochen. Da hat der Kochbuchschreiber garantiert seine griechische Oma gefragt, wie lange das Zeug kochen soll, und die sagte: "Eine Stunde!".
Ha, nicht mit mir. Ich habe die (original griechischen!) Bohnen ueber Nacht eingeweicht, eine halbe Stunde vorgekocht und danach zweieinhalb Stunden die Suppe gekocht.
Ergebnis: Steinharte Bohnen. Ich habe also noch eineinhalb Stunden weitergekocht, nochmal Wasser draufgeschuettet, das ganze einige Stunden zum Weitereinweichen auf dem Herd stehen lassen und eine Tiefkuehlpizza in den Ofen geschoben.
Also habe ich am naechsten Tag nochmal 2 Stunden weitergekocht.
Inzwischen war der Sellerie und die Zwiebeln in der Suppe nicht mehr zu erkennen, die Moehrenscheibchen waren erstaunlicherweise noch vorhanden. Die Bohnen hatte sich groesstenteils gepellt, und waren nicht wirklich weich, aber inzwischen immerhin gut essbar.
Leider schmeckte der Eintopf nicht. Wurde erst mit ordentlich reingebroeseltem Schafkaese wirklich geniessbar (klar, ist ja auch nix drin, was dem ganzen Geschmack verleihen koennte). Experiment also schiefgegangen, das naechste Mal gibt es wieder Linsen, und zwar im Schnellkochtopf gekocht, damit kenne ich mich aus und das schmeckt auch besser.
Und ist billiger. Durch den Gasverbrauch fuer die 7 Stunden Kochzeit (und den Wasserverbrauch fuer's entsorgen der Restsuppe im Klo) wird der Bohneneintopf letztendlich den Gegenwert eines Drei-Gaenge-Menues (mit Fleisch!) gehabt haben...
Womit der Grieche an sich aber ein richtiges Problem hat, ist das Rechnen mit Zeit.
Beispiel: Wenn mein Grieche abends anruft und sagt, ich solle schonmal Wasser fuer die Nudeln aufsetzen, er waere gleich da, weiss ich, dass ich noch mindestens eine Stunde Zeit fuer mich habe (hoffentlich hat der halbe Grieche das Zeit-Gen von mir geerbt...).
Oder wenn einem ein Grieche in Griechenland sagt, man braeuchte 5 Minuten nach $Ort, dann ist man mindestens eine halbe Stunde nach $Ort unterwegs.
Am Wochenende habe ich, auf schon lang geaeusserten Wunsch des Griechen hin, griechischen Bohneneintopf kochen wollen. Im Rezept stand: Bohnen ueber Nacht einweichen, 5 Minuten vorkochen, danach 1 Stunde mit den restlichen Zutaten (Tomaten, Sellerie, Zwiebeln, Moehren, Olivenoel, Salz, Pfeffer) kochen. Da hat der Kochbuchschreiber garantiert seine griechische Oma gefragt, wie lange das Zeug kochen soll, und die sagte: "Eine Stunde!".
Ha, nicht mit mir. Ich habe die (original griechischen!) Bohnen ueber Nacht eingeweicht, eine halbe Stunde vorgekocht und danach zweieinhalb Stunden die Suppe gekocht.
Ergebnis: Steinharte Bohnen. Ich habe also noch eineinhalb Stunden weitergekocht, nochmal Wasser draufgeschuettet, das ganze einige Stunden zum Weitereinweichen auf dem Herd stehen lassen und eine Tiefkuehlpizza in den Ofen geschoben.
Also habe ich am naechsten Tag nochmal 2 Stunden weitergekocht.
Inzwischen war der Sellerie und die Zwiebeln in der Suppe nicht mehr zu erkennen, die Moehrenscheibchen waren erstaunlicherweise noch vorhanden. Die Bohnen hatte sich groesstenteils gepellt, und waren nicht wirklich weich, aber inzwischen immerhin gut essbar.
Leider schmeckte der Eintopf nicht. Wurde erst mit ordentlich reingebroeseltem Schafkaese wirklich geniessbar (klar, ist ja auch nix drin, was dem ganzen Geschmack verleihen koennte). Experiment also schiefgegangen, das naechste Mal gibt es wieder Linsen, und zwar im Schnellkochtopf gekocht, damit kenne ich mich aus und das schmeckt auch besser.
Und ist billiger. Durch den Gasverbrauch fuer die 7 Stunden Kochzeit (und den Wasserverbrauch fuer's entsorgen der Restsuppe im Klo) wird der Bohneneintopf letztendlich den Gegenwert eines Drei-Gaenge-Menues (mit Fleisch!) gehabt haben...
wuhei,
Donnerstag, 29. April 2010, 10:02
Hi Mutter des 1/2 Griechen:
Wenn Du Dich nächtses Mal an Bohnen vergehst, dann gib ins Vorkochwasser 1 gestrichenen TL Natron, dann dieses VK-Wasser abgießen, nun die Bohnen mit den Zutaten und mit ein paar EL Öl mit neuem Wasser und wieder 1 gestrichenen TL Natron aufstellen - dafür weniger würzen, resp. erst wenn fertig abschmecken. Übrigens: wenn man statt Salz & irgendwas Instantsuppe oder dieses Balkan- Gewürz (liefere den Namen nach, sorry, leichte Demenz) zum würzen nimmt, schmekt alles, aber wirklich alles, weit besser ;);) lg Iris
Wenn Du Dich nächtses Mal an Bohnen vergehst, dann gib ins Vorkochwasser 1 gestrichenen TL Natron, dann dieses VK-Wasser abgießen, nun die Bohnen mit den Zutaten und mit ein paar EL Öl mit neuem Wasser und wieder 1 gestrichenen TL Natron aufstellen - dafür weniger würzen, resp. erst wenn fertig abschmecken. Übrigens: wenn man statt Salz & irgendwas Instantsuppe oder dieses Balkan- Gewürz (liefere den Namen nach, sorry, leichte Demenz) zum würzen nimmt, schmekt alles, aber wirklich alles, weit besser ;);) lg Iris