Scheisse, mein Kind verhungert
Acht Wochen isser jetzt alt. Acht Wochen Schmerzen beim Stillen. Entweder wegen Brustentzuendung. Oder kaputter BW. Oder beidem.

Die letzte Entzuendung ging zur Abwexlung mal ne Woche statt nur 2 Tage. Die BW rechts ist eigentlich total hinueber. Nico lutscht sozusagen rohes Fleisch. Die linke geht grad noch so. Tut aber auch weh.

Durch die ganze Wehtuerei habe ich offensichtlich den Kleinen zu oft zu frueh von der Brust genommen. Fataler Effekt: Milchbildung extrem zurueckgegangen.

Habe heute mal mit Pumpen getestet, wie viel bei einer Mahlzeit zusammenkommt. Es waren 60ml. Es sollten 160 sein. Fast ein Liter pro Tag! Ich schaffe davon, wenns hoch kommt, ein Drittel grad mal. Seit 3 Tagen wird auch die Pipimenge in den Windeln immer geringer. Alarmzeichen!!

Heute war Nachsorgeuntersuchung bei meiner Gyn. Ich hoffte, die tut irgendwas. ZB Antibiotika, um mal alle Entzuendungsherde auszumerzen.
Es gibt aber keine Antibiotika wenn offensichtlich nix entzuendet ist. Ja toll, war ja klar dass ausgerechnet heute dann mal die Entzuendung auf beiden Seiten weg ist.

Kaputte Nippel? Muss ich durch. Heilt halt langsamer wenn immer dran genuckelt wird. Bepanthen drauf oder Lanolin.
Ja hallo? Nach 8 Wochen IMMER NOCH??? Das muss doch irgendwann mal heilen, wird aber immer schlimmer.

Milchbildung? Tja, kann man nix machen, nur immer wieder anlegen, denn nur ein hungriges Kind bekommt die Brust wirklich leer. Abpumpen raet sie ab, fuehrt laengerfristig zum Abstillen, verringert naemlich die Milchmenge noch mehr. Abwarten und Tee trinken, halt. Und immer wieder anlegen.

Super. Totaler Reinfall also, der Arztbesuch.

Da sich mittlerweile die Frage aufdraengte, ob vieles von dem Geschrei, das wir hier hoeren, nicht einfach gnadenloser Hunger ist (und mir langsam ziemlich die Muffe ging, von wegen das arme Kind und so), habe ich heut kurzerhand eine Packung Hipp Pre-Milch gekauft und ein 140ml Flaeschchen angeruehrt (nach dem geben der laecherlichen 70 ml abgepumpter Milch) und vom Liebsten verfuettern lassen.

Das Flaeschchen wurde auf Ex getrunken und danach fiel das Kind ins Suppenkoma. Jetzt bekomme ich ihn nicht anstaendig wach, damit er an der Brust trinkt. Er nuckelt nur so lasch rum. Ordentlich ziehen muss er aber eigentlich, damit Milch produziert wird... Gnaaaa.

Jetzt weiss ich nicht so recht, wie weiter.
Ich will ja weiter stillen, aber irgendwie liegen da nur Steine im Weg. Schon allein, dass es staendig wehtut, wenn ich etwas anziehe. Ich kann ja immerhin in der Wohnung barbusig rumrennen, aber man will ja auch mal raus.

Dazu die geringe Milchmenge... Ich trinke jetzt Tee ohne Ende, nehme wieder Bockshornkleekapseln und habe praktisch rund um die Uhr Pumpe oder Kind an der Brust zu haengen, um das wieder in Gang zu bringen (was auch heisst: rumd um die Uhr Zaehne zumsammenbeissen. Ich haette echt lieber nochmal Wehen als diesen Mist die ganze Zeit).

Aber ich sehe es jetzt schon: Sobald wieder mehr einschiesst, wird es sich wieder entzuenden.

Ich sags einfach mal so: Stillen ist doof. Ich weiss echt nicht, wie lange ich mir das noch antue, wenn sich nicht in den naechsten, sagenwir mal, 2 Wochen rapide was aendert...

Edit:
So liegt er grad vor meinem Bauch auf dem Stillkissen, anstatt zu trinken, der kleine Schlaefer...

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wuhei, Dienstag, 13. April 2010, 08:37
liebe Verzweifelte,
bin inzwischen weit weg von jeglichem "stillbaren" Alter, aber meine Eerinnerungen daran sind genauso düster, nur, daß ich damals bei meinem ersten - auch Halbgriechen ;);) nur 6 Wochen mit dem gleichen Sch.... durchgehalten habe und dann unter mitleidigen, verächtlichen und anderen derartigen Bemerkungen auf Fläschchen umgestellt habe. Dies, weil mir eine - damals schon uralte - Bäuerin sagte, daß es besser ist, wenn man glücklich das Flascherl (ähm, ja, österreichisch) gibt, als daß man nur halbglücklich oder gar unglücklich stillt. Der alte Volksmund sagt(e) weiter, daß der mütterliche Streß die Milch "schlecht" macht.
Das hat mir damals so was von eingeleuchtet und würde es heute um so mehr, als es ja weitaus bessere Babymilchpräparate gibt.
Fazit: still ab und sei glücklich, denn Babies brauchen glückliche Mütter! lg Iris

maracaya, Mittwoch, 14. April 2010, 17:40
Danke.
Mal so eine Aufmunterung anstelle der 1000 gutgemeinten Ratschlaege (schliesslich werden ja selbst Maenner zu Stillexperten und koennen einem ploetzlich sagen, wie frau es besser machen sollte) war jetzt wirklich Balsam fuer die Seele.

Ich probiers jetzt noch die zwei Wochen in den Griff zu bekommen, um mir hinterher nicht selber immer die Frage stellen zu muessen, ob ich wirklich alles probiert habe.

Zufuettern tu ich aber auf jeden Fall erstmal weiter. Wenn sich ein Schreikind nach dem Flaeschchen ploetzlich in ein superzufriedenes Baby verwandelt, spricht das doch eindeutig fuer sich.

wuhei, Mittwoch, 14. April 2010, 22:19
;) - eben,
ausserem ist mir lange nach meinem Posting (beginnene senile Demenz) noch eingefallen, daß die Menge meiner Produktion trotz gigantischen Busens relativ klein war und ich jedes Mal das Gefühl hatte, daß sich meine Brustwarzen schon beim Anblick meines armen Kindes - schwupps - zurückgezogen hatten - ned lachen, nach dem Abstillen benahmen sie sich wieder völlig normal ;);) lg Iris