Dienstag, 17. Februar 2015
fuemf
In meinem Bett schlaeft ein Fuenfjaehriger.

Fuenf. Keine Ahnung, wo die Zeit geblieben ist. Aaaaber die Zeit mit dem halben Griechen ist definitiv die ganzen fuenf Jahre lang (naja, vielleicht bis auf den etwas zerrigen Anfang) eine absolut grossartige, intensive und wunderbare Zeit.

Fuenf. So ein Kind nimmt einen mit in seine Welt, wo es ueber alles staunt, lernt, aufnimmt, sich Dinge zusammenreimt und einen unaufhoerlich daran teilhaben laesst.

Fuenf. Ich fragte mich am Anfang immer, wann das mal aufhoert, dass man sein Kind mit diesem debilen Grinsen betrachtet und vor grenzenloser Liebe dahinschmilzt.
Ich kann es noch nicht beantworten. Ich bin immer noch total verknallt in den Kerl.

Fuenf. Im naechsten Jahr geht es in die Schule. Diese Kindergeschichte fuehrt einem das Zeitvergehen noch viel intensiver vor Augen, als es vorher schon der Fall war.

Fuenf. Und immer noch ist eine Angewohnheit geblieben, die er schon im Bauch hatte: Sich mit den Fuessen wogegen stemmen. Beulte sich damals immer von innen mein Bauch aus, wenn er sich streckte, habe ich heute gerne mal seine Fuesse von aussen im Bauch, wenn er sich im Bett streckt. Oder im Gesicht. Gemuetlich ist nur, wenn man die Fuesse gegen irgendeinen menschlichen Koerperteil stemmen kann. Ich bin es gewohnt, aber andere Leute irritiert das teilweise sehr.

Fuenf. Und auf dem besten Weg zum Nerdkind. Daddelt wie ein grosser auf Smartfon, Tablet und PC. Vom Lego Star Wars zocken auf der Wii mit Mama ganz zu schweigen. Es gab zum Geburtstag ein Fahrrad und ein Riesenlego, die mehr oder weniger ignoriert wurden. Totale (unerwartete) Begeisterung loeste eine Art Lexikon des Lego Star Wars Universums aus, welches ich gleich morgens einmal und dann der Opi nachmittags auch noch zweimal vorlesen musste. (Zweittollstes Geschenk: Das Lego Eisprinzessinnenschloss in qietschrosa. Nunja.)

Fuenf, und hasst malen und schreiben, immer noch. Zaehlt dafuer gerne mal auf dem Klo bis dreihundert und singt stundenlag das ABC-Lied... und tippt seinen Namen auf der Tastatur.

Fuenf. Und ist der Kuschler schlechthin. Er liebt kuscheln. Und ich liebe es, ihn zu kuscheln. Aufm Arm, aufm Schoss - das muss genossen und ausgekostet werden, bevor es in wenigen Jahren ihm zu peinlich ist ^^. Deswegen trage ich das grosse schwere Kind auch jetzt noch ganz gern mal auf dem Arm oder huckepack. Weils schoen ist. Auch wenn er selber laufen koennte.


Fuenf. Und ich liebe die Offenheit in diesem Alter, fuer fast alles, seien es neue Menschen, neue Speisen oder neue Abenteuer. Ich hoffe, ihm diese Neugier auf das Leben erhalten zu koennen. Das ist mir ein grosses Anliegen. Sein Namensgeber, mein bester Freund mit 18, 19, der dann leider bei einem Autounfall ums Leben kam, hat mir diese Offenheit beigebracht, mitgegeben. Ich moechte, dass mein Sohn die auch behaelt. Das Leben ist so viel schoener und bunter ohne Tunnelblick.

Fuenf. Und ich bin so gespannt darauf, wie es weitergeht. Auf die naechsten fuenf! :)


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