Schachmuddi
Es kuendigte sich ja schon irgendwie an, als der halbe Grieche ernsthafter gefallen am Schach zu finden begann. Aber nun kann man es wohl ganz sicher sagen: Ich bin eine Schachmuddi geworden. Das Kind spielt bei offenen Kindermeisterschaften, Vereinsmeisterschaften, war für den Verein bei der Deutschen Vereinsmeisterschaft u10 in Magdeburg und bei den Berliner Mannschaftsmeisterschaften dabei und hat seine Schule mit der Schach-AG bei den Berliner Schulmeisterschaften im Schnellschach wuerdig vertreten.

Und irgendjemand muss ihn da ja immer hinbringen und begleiten (und teilweise auch die anderen Kinder der Schach-AG). Mache ich dann meistens. Und ich mache es gerne. Inzwischen bin ich auch voll die Profischachmuddi und kann die Aushaenge, wer in welcher Runde dran ist, an welchem Tisch und an welchem Brett sitzt, und ob er schwarz oder weiss hat, verzoegerungsfrei interpretieren und die jeweiligen Kinder an den richtigen Platz bringen. Zwischendurch gehe ich spazieren oder sorge fuer das Catering, falls es an der entsprechenden Location nichts gibt. Oder ich sitze einfach herum und lasse das Geschehen auf mich wirken.

Es ist wirklich schwer beeindruckend, wenn eine Meute von, sagen wir, 300 Kindern, in einem riesigen Saal, die eben noch ohrenbetaeubend laut waren, schlagartig mucksmaeuschenstill wird und man nur doch das Klicken der unzaehligen Schachuhren hoert, sobald der Turnierleiter die Bretter freigibt. Wir konzentriert schon die Kleinsten auf die Bretter schauen und wie ernst sie das nehmen. Was da fuer Emotionen teilweise freigesetzt werden, wenn die Entscheidungen sehr knapp sind.

Jedenfalls sind wir seit Mitte Dezember gefuehlt jede Woche zu irgendeinem Schachturnier unterwegs gewesen, diese Woche haben wir einmal Pause, aber in der Woche darauf ist schon wieder das naechste Spiel der Berliner Mannschaftsmeisterschaften, und in der Woche darauf spielt das Kind ein zweitaegiges offenes Kinderturnier mit insgesamt 7 Spielen. Dort hat er auch wieder gute Chancen auf einen oberen Platz.

Dafuer, dass er erst vor gut einem Jahr ueberhaupt angefangen hat, Schach zu spielen, finde ich das ziemlich cool. Sein Jahresziel fuer 2017, naemlich eine DWZ (deusche Wertungszahl) zu erhalten, hat er durch die deutschen Vereinsmeisterschaften tatsaechlich auch noch geschafft.

Am schoensten finde ich, dass das Kind es locker nimmt. Wenn er verliert, ist es kein Drama. Er sieht das ganze nicht verbissen, sondern als Spass. Und so lang es ihm Spass macht, soll er einfach weitermachen.

Und mal sehen was dann noch kommt - Schachmuddi ist auf jeden Fall bereit :)

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