Bissel Kultur
Wir waren uebrigens mal wieder in der Oper.

Zur Abwechslung, so dachten wir, nehmen wir mal was Nicht-Italienisches. Die Wahl fiel auf den "Freischuetz".

Schlechte Wahl.

Problem 1: Das Stueck lief in der Staatsoper im Schillertheater. Berlin kann ja nicht nur keinen Flughafen bauen, sondern auch keine Staatsoper renovieren.
Das Ausweichquartier ist das Schillertheater, und im Schillertheater sind die Sitzreihen nicht gegeneinander versetzt.

Ich war zweimal da, zweimal hatte ich so einen Deppen vor mir, der dem Vordermann im Fuenfsekundentakt abwechselnd ueber die linke und rechte Schulter schaute, anstatt sich mal auf eine Position zu festzulegen, was dann mich (und wahrscheinlich auch alle Reihen dahinter) zwang, gegenlaeufig mitzupendeln.

Schon allein das ein Grund, dort nicht mehr hinzugehen.

Problem 2: Langweilig. Aber ok, dass mich die Oper selber nicht angesprochen hat, kann ich niemandem anlasten. Platt und einfallslos fand ich die Musik. Und zu viel Gerede zwischendrin. Das liegt mir nicht so sehr.

Problem 3: Die Auffuehrung selber.

Ich habe noch nie so eine schlecht gesungene Oper gehoert. Der Chor war nicht nur in sich selber, sondern auch mit der Musik teilweise vollkommen asynchron.
(Schoen der Kommentar eines anderen Opernbesuchers: "Als der Dirigent auf die Buehne kam, wusste man warum: Der ist einfach zu klein, der Chor konnte ihn nicht sehen!" ^^ )

Die Protagonisten teilweise kaum zu hoeren, ich weiss nicht, ob die Stimme vom Max ueberhaupt bis in die letzten Reihen ankam.

Dass es nicht nur meine Einschaetzung war, merkte man an den Bemerkungen der Leute in der Pause und erst recht beim allenfalls als "hoeflich" zu bezeichnenden Schlussapplaus. Einzig die Aennchen bekam einige Bravo-Rufe, die war aber auch das Highlight des Stueckes.

Dabei war die Inszenierung selber gar nicht mal sooo uebel, von den Bildern her.


Aber die Butterbrezn zum Bier in der Pause, die war lecker :)

Und naechstesmal wieder was Italienisches. Oder Wagner. Wir schwanken noch.

Kommentieren