Der Tag an dem uns keiner wollte
Am Samstag war ich mit dem Frollein Sandra verabredet, wir wollten ein Schminkseminar besuchen, wo einem eine professionelle Aufhuebscherin bei einem Proseccoechen wertvolle Makeup-Tips gibt.

So weit der Plan.

Als wir da ankamen, wurden wir von der sehr betruebt dreinschauenden Visagistin besgruesst, ihre Kollegin haette sich am morgen krankgemeldet, sie koenne nun nicht alle Teilnehmerinnen schminken, ob wir nicht vielleicht einen anderen Termin nehmen koennten...?

Nun gut, haben wir gemacht, obwohl sich nicht erschloss, warum die Schickse nicht einfach vorher angerufen hatte - schliesslich hatte sie die Telefonnummer da.

Dumm war nur: Wir waren da natuerlich ungeschminkt aufgetaucht und standen nun im hellen Sonnenlicht voellig nackt im Gesicht im schicken innerstaedtischen Tourizentrum.


Plan B war: Essen gehen. Ums eck, beim Mexikaner, und drinnen, wo das Licht ein bisschen gnaediger ist.

Wir gehen rein, man beachtet uns nicht, die Fenstertische haben alle ein "Reserviert"-Schildchen, obwohl das Restaurant hoechstens viertelvoll ist - es ist ein wenig wie im Osten, wo schon pro forma grundsaetzlich alle Tische immer reserviert waren.

Ein Kellner nickt nach der von uns bejahten Frage "Zwei Personen?" vage in den Raum hinein - suchense sich was aus.

Wir sehen, dass eine Gruppe Leute von einem Fensterplatz aufsteht und nehmen Platz.

Dann passiert eine Weile lang gar nichts, wir werden sehr professionell ignoriert.

Nach einer Weile kommt eine Kellnerin vorbei, die auf unsere stirnrunzelnden Blicke ebenso stirnrunzelnd schaut, stehenbleibt, zum Tisch kommt und uns anbellt:

"Haben sie sich neu hier hingesetzt?"

und als wir bejahen:

"Setzen sie sich bitte woanders hin, das ist ein Tisch fuer 5-8 Personen! Und hier ist auch noch nicht abgeraeumt!"

.... wir sind erstmal sprachlos, aber so perplex, dass wir tatsaechlich aufstehen. Die Servicekraft diskutiert genervt mit einem anderen Kellner, wir stehen da und blicken in das gaehnend leere Restaurant.

Ich meine, wenn etwas gekommen waere wie "entschuldigung, koennten sie sich vielleicht woanders hinsetzen" oder so, aber ein klarer Imperativ? Wo sind wir denn? ^^

Dann, mit leicht aggressivem Unterton, werden wir nach "da oben, auf's Podest!" gescheucht. Bzw. versucht zu scheuchen.

Wir schauen uns an, koennen es immer noch nicht glauben. Das Frollein Sandra findet zumindest ihre Sprache wieder und bringt bewundernswerterweise in freundlichem Ton ein "Nein Danke, wir gehen dann lieber" hinaus.

Ich bin mir nicht ganz sicher, glaube aber, das wurde tatsaechlich mit etwas wie einem "Na dann, bitte." quittiert.

Aber diese Unfreundlichkeit und Unfaehigkeit scheint dort Methode zu haben.


Wir stehen wieder auf der Strasse und koennen es immer noch nicht glauben - wir haben gerade tatsaehlich zwei Abfuhren hintereinander bekommen O.o

Unfassbar.



Und dann sind wir einfach zum Hauptbahnhof gefahren und haben uns beim freundlichen Thai mit Sushi satt die Baeuche vollgeschlagen.

Tag gerettet :)

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knoetchen, Montag, 19. März 2012, 12:19
Wie heißt der Mexikaner? Der steht ab sofort auf der roten Liste.. "do not visit!". Pah!

maracaya, Montag, 19. März 2012, 12:36
Die anderen Cancuns in B an der S sind durchaus zu empfehlen - nur diese Filiale halt nicht ^^

cassandra_mmviii, Montag, 19. März 2012, 12:59
Super-Abend.

Zum Glück gab es Sushi!!!

ginnyweasley, Montag, 19. März 2012, 12:59
Jaja! Sushi macht alles besser!