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Donnerstag, 28. November 2013
Winter. Fuer manche eine harte Zeit.
am Donnerstag, 28. November 2013, 13:47
Der hochverehrte Herr Kiezneurotiker hat einen wichtigen Artikel ueber Obdachlose im Winter und Kaeltebusse geschrieben.
Dass wir nicht wegschauen sollen. Dass wir niemanden erfrieren lassen sollen.
Und dann hat man sie schon wieder im Ohr, die Kommentare. "Bei uns muss niemand verhungern und erfrieren", "Es gibt doch Wohngeld und Sozialwohnungen", "Es gibt doch Harz 4, man muss sich nur drum kuemmern" ...
Ich gebe zu, diesen Gedanken in aehnlicher Form auch schon gehabt zu haben.
Dann kam der halbe Grieche. Und mit ihm trat die Buerokratie in mein Leben.
Es ist unglaublich, was man alles fuer Zettel bei wievielen Stellen vorlegen und duemmstenfalls auch noch staendig erneuern muss, wenn man ein Kind hat und irgendetwas vom Staat haben moechte, zB Kindergeld oder einen Kitagutschein.
Und ich kann mir jetzt vorstellen, was es fuer ein unfassbarer Buerokratiewust sein muss, Hartz 4 oder ueberhaupt irgendein bisschen Unterstuetzung von irgendeinem Amt zu bekommen und zu behalten.
Wenn ich wissen will, wo ich was herbekomme, welches von den vielen Dezernaten zustaendig ist, wo das ist und wann das geoeffnet hat, setze ich mich an den Rechner und google das.
Das kann ein Obdachloser nicht. Der muss erstmal von Pontius bis Pilatus pilgern, bis er vielleicht den Zustaendigen findet, und dann wird er da wahrscheinlich weggeschickt, weil ihm Formular 27b/6 fehlt. Und vielleicht bekommt er 50EUR Nothilfe oder so was bewilligt, und dann geht der ganze Scheiss von vorne los.
Wenn er denn ueberhaupt in der Lage waere zu googeln, denn das muss man ja auch erstmal gelernt haben. Und ohne entsprechend gutes Deutsch kommt man wahrscheinlich auch nicht allzuweit.
Verstehe ich, dass er die Zeit lieber nutzt, um sich ein wenig Kohle zusammenzubetteln, sich ein warmes Plaetzchen zu suchen und ich verstehe auch voll, wenn er sich von der Kohle dann noch Alkohol kauft. Ich mein, was haste denn da noch vom Leben.
Vielleicht gibt es theoretisch die Moeglichkeit, dass die Leute alle irgendwo unterkommen. Praktisch haben die meisten diese Moeglichkeit aber eben NICHT.
Ich schliesse mich dem Appell vom Kiezneurotiker an und kopiere den einfach mal hierher:
Wenn Sie einen Obdachlosen sehen, der offenbar hilfebedürftig ist, dann sprechen Sie ihn an. Helfen Sie. Scheißen Sie darauf, ob er stinkt. Fragen Sie, ob Sie den Kältebus rufen sollen. Sie erreichen ihn für Berlin unter 0178 - 523 58 38 (Hamburg siehe hier). Er fährt von 21.00 - 03.00 Uhr. Ist er nicht ansprechbar, dann rufen Sie einen Krankenwagen: 112. Lassen Sie bitte niemanden erfrieren.
Dass wir nicht wegschauen sollen. Dass wir niemanden erfrieren lassen sollen.
Und dann hat man sie schon wieder im Ohr, die Kommentare. "Bei uns muss niemand verhungern und erfrieren", "Es gibt doch Wohngeld und Sozialwohnungen", "Es gibt doch Harz 4, man muss sich nur drum kuemmern" ...
Ich gebe zu, diesen Gedanken in aehnlicher Form auch schon gehabt zu haben.
Dann kam der halbe Grieche. Und mit ihm trat die Buerokratie in mein Leben.
Es ist unglaublich, was man alles fuer Zettel bei wievielen Stellen vorlegen und duemmstenfalls auch noch staendig erneuern muss, wenn man ein Kind hat und irgendetwas vom Staat haben moechte, zB Kindergeld oder einen Kitagutschein.
Und ich kann mir jetzt vorstellen, was es fuer ein unfassbarer Buerokratiewust sein muss, Hartz 4 oder ueberhaupt irgendein bisschen Unterstuetzung von irgendeinem Amt zu bekommen und zu behalten.
Wenn ich wissen will, wo ich was herbekomme, welches von den vielen Dezernaten zustaendig ist, wo das ist und wann das geoeffnet hat, setze ich mich an den Rechner und google das.
Das kann ein Obdachloser nicht. Der muss erstmal von Pontius bis Pilatus pilgern, bis er vielleicht den Zustaendigen findet, und dann wird er da wahrscheinlich weggeschickt, weil ihm Formular 27b/6 fehlt. Und vielleicht bekommt er 50EUR Nothilfe oder so was bewilligt, und dann geht der ganze Scheiss von vorne los.
Wenn er denn ueberhaupt in der Lage waere zu googeln, denn das muss man ja auch erstmal gelernt haben. Und ohne entsprechend gutes Deutsch kommt man wahrscheinlich auch nicht allzuweit.
Verstehe ich, dass er die Zeit lieber nutzt, um sich ein wenig Kohle zusammenzubetteln, sich ein warmes Plaetzchen zu suchen und ich verstehe auch voll, wenn er sich von der Kohle dann noch Alkohol kauft. Ich mein, was haste denn da noch vom Leben.
Vielleicht gibt es theoretisch die Moeglichkeit, dass die Leute alle irgendwo unterkommen. Praktisch haben die meisten diese Moeglichkeit aber eben NICHT.
Ich schliesse mich dem Appell vom Kiezneurotiker an und kopiere den einfach mal hierher:
Wenn Sie einen Obdachlosen sehen, der offenbar hilfebedürftig ist, dann sprechen Sie ihn an. Helfen Sie. Scheißen Sie darauf, ob er stinkt. Fragen Sie, ob Sie den Kältebus rufen sollen. Sie erreichen ihn für Berlin unter 0178 - 523 58 38 (Hamburg siehe hier). Er fährt von 21.00 - 03.00 Uhr. Ist er nicht ansprechbar, dann rufen Sie einen Krankenwagen: 112. Lassen Sie bitte niemanden erfrieren.
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