Freitag, 23. August 2013
verfahren und ver...zahnt.
Der halbe Grieche ist, weil wir gestern sowieso schon zwecks Zahnarztbesuch im Heimatkaff waren, gestern gleich dort bei Omi und Opi geblieben.

Ich konnte also gestern ausgehen (ich wollte eigentlich ins Kino, um nochmal Pacific Rim zu sehen - diesmal in 2D - allerdings lief der nur bis vorgestern. So blieb es bei einem Kneipenbesuch, war aber auch gut).

Und heute morgen konnte ich dann den direkten Weg zur Arbeit fahren, statt wie sonst den Schlenker ueber die Kita zu fahren.

Und ich habe mich verfahren.
Schon wieder.
Es ist absolut faszinierend. Der Weg ist naemlich eigentlich supersimpel. Es gibt genau zwei infragekommende Unterquerungen der Stadtautobahn.
Ich peile immer die oestliche an, komme aber immer bei der westlichen raus. Immer.
Und nicht nur das: Auch auf der Rueckfahrt verfranse ich mich. Da komme ich zwar durch die richtige Unterquerung, verpasse dann aber den Einstieg in den Weg, der dorthin gefuehrt haette und lande im schlimmsten Fall aus ungeklaerten Gruenden wieder in Gegenrichtung vor der falschen Unterfuehrung. WTF??!

Es ist nicht weiter schlimm, der Umweg ist ein paar hundert Meter.

Was mich wurmt ist, dass ich scheinbar zu doof bin, einfach richtig zu fahren.

Jedesmal schaue ich danach auf den Stadtplan und denke mir "gibts doch nicht. Der richtige Weg ist viel einfacher als der falsche. Und dann, wenn die Zeit wieder ran ist, dass ich diesen Weg fahren will (eben nur, wenn das Kind nicht da ist), lieg ich wieder falsch.

Heute auf dem Rueckweg versuche ich es nochmal, und sollte es dann nicht klappen, drucke ich mir entweder die entscheidende Stelle aus oder ich gebe auf und fahre dann halt fortan immer den falschen Weg.


Das erste Mal Zahnarzt mit dem halben Griechen gestern verlief so mittelpraechtig.
Ging er noch frohen Mutes mit mir in die Praxis, verliess ihn drinnen doch der Mut und er wollte nur auf den Arm.

Beim spielen im Wartezimmer entspannte er ein bisschen, aber dann im Behandlungszimmer war es voellig aus. Ich war zuerst dran, damit er sehen konnte, was gemacht wird (einmal gucken ... alles in Ordnung! ... fertig), dann durfte er auf meinem Schoss auf den Behandlungsstuhl - und nix ging mehr.

Mein sonst so grossklappiges Kind: Ein kleines verschuechtertes Wuermchen. Mund auf: No way. Haetten wir viel Zeit gehabt, haette er es irgendwann gemacht - er braucht seine Zeit, wenn er aber mit sich ausgemacht hat, dass irgendwas okay ist, dann ist das kein Problem mehr. Hier stand ich dann wohl ein bisschen im Weg mit meiner Draengelei, er solle nun endlich mal den Mund aufmachen, der Befuerchtung wegen, wir klauen dem Praxisteam hier die Zeit. So ein Quatsch. Die sind eigentlich alle total nett.

Irgendwann haben wir abgebrochen. Beim Rausgehen wollte er getragen werden - ich meinte, er haette sich das jetzt nicht verdient, was dazu fuehrte, dass er auf allen Vieren durch die ganze Praxis nach draussen krabbelte und sich dann im Hausflur platt auf dem Bauch auf die Fliesen legte >.<

Die Sprechstundenhilfe hat es dann rausgerissen, den halben Griechen mit einer Zahnbuerste und der Aussicht auf einen Blick in die Spielzeugschatzkiste wieder reingelockt und ihm versprochen, dass er, wenn er beim naechsten Mal den Mund aufmacht, er etwas aus der Schatzkiste bekommt.
Oder dass er jetzt gleich was aussuchen kann - wir koennten es doch vielleicht nochmal probieren? Ja?

Und das Kind rang sich ein unmerkliches Kopfnicken ab, wir gingen nochmal rein und er oeffnete tatsaechlich den Mund.

Wow.

Eine echte Kinderfluesterin, die Sprechstundenhilfe!

Dann gab es die Zahnbuerste und eine kleine Strassenwalze zum mitnehmen und der halbe Grieche war stolz wie Bolle.

Und ich habe es jetzt offiziell: Das Lippenbaendchen sollte, wenn die Zahnluecke nicht auch bei den bleibenden Zaehnen bestehen bleiben soll, durchtrennt werden. Dachte ich mir ja schon. Aber bis dahin haben wir auch noch ein wenig Zeit - bis die bleibenden Zaehne kommen.

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