Dienstag, 30. Oktober 2012
Unter Bloggern
Eine PR-Agentur rief zu "Deutschlands erstem Familotel - Elternbloggertreffen" - unter anderem auch uns. Warum? Ich habe keine Ahnung, wie sie auf uns gekommen sind, aber gefahren sind wir trotzdem. Den Familotel-Teil erwaehnte ich ja schon, aber ein nicht unwesentlicher Teil bestand ja auch aus dem Bloggertreffen selber. 10 Blog-Familien waren geladen. Und zwar voellig unterschiedliche. Einige reine Familienblogs und andere, die ich eher als Lifestyle-Blogs mit Familienbezug bezeichnen wuerde.

Der "offizielle" Teil bestand aus einem Kreativseminar sowie einem Seminar und einer Diskussion zum Thema Professionalisierung von Blogs.

Das Kreativseminar war recht gut, wenn auch leider viel zu kurz, um wirklich tiefe Erkenntnisse zu vermitteln. Eigentlich waren zwei Stunden fuer den Kreativteil geplant, allerdings begingen die Gastgeber den Kapitalfehler, den gefuerchteten Satz "...sich alle mal kurz vorstellen" auszusprechen. Nach einer dreiviertel Stunde hatten dann endlich alle in der gebotenen Ausfuehrlichkeit sich und ihre Blogs vorgestellt. Das war aber auch total wichtig, weil natuerlich keiner der Teilnehmer vorher auf die Idee gekommen war, sich die anderen teilnehmenden Blogs mal anzuschauen.

Interessant wurde es, als es darum ging, welche Blogartikel "immer gehen", wenn einem mal nichts einfaellt. Es kamen naemlich Sachen wie: Kommentierte Linklisten, Ausfuell-Listen, Punktelisten ("10 superwichtige Geheimtips") und Interviews. Und es muessen viele Bilder sein, und aufgelockert, und AUF GAR KEINEN FALL zu viel Text am Stueck.

Upps.

Das haette auch unter der Ueberschrift stehen koennen "Wie bastele ich einen Blog, den ich selber mit Sicherheit nie lesen wuerde" - denn die Blogs, die ich am liebsten lese, haben: Genau. Wenig Bilder und Schniggeldi (Fotos ausgenommen), dafuer gutgeschriebenen und vor allem persoenlichen und inhaltlich zusammenhaengenden Text, gerne am Block und in moeglichst klarer Linie.
Dabei ist mir Stil mindestens genauso wichtig wie Inhalt - es gibt Blogs, die mich zwar thematisch ansprechen, die aber aufgrund des Schreibstils fuer mich unlesbar sind. Oder andersrum, Blogs mit Alltagsblabla, die aber so gut geschrieben sind, dass ich sie genau dafuer liebe - wie die Herzdamengeschichten, Frau Nessie von Draussen nur Kaennchen oder meine ganz persoenliche Lieblingsbloggerin, die Frau Novemberregen. Die kann den ganzen Tag nichts erleben und daraus trotzdem einen grenzgenialen Blogpost schreiben. Voellig bilderlos. Koennte ich auch gern.

Damit bin ich also offiziell sowohl total untypischer Blogger als auch total untypischer Blogkonsument - offensichtlich ist voellig an mir voruebergegangen, dass Blogs die neuen Wartezimmerzeitschriften sind. Gut, damit kann ich leben, solange es noch andere gibt, die einfach unterhaltsame Texte schreiben (oder auch Cartoons posten). Um des Schreibens willen, einfach so.

Womit dann auch schon zum Thema "Professionalisierung von Blogs" uebergeleitet waere. Hier konnte ich mich komplett entspannt zuruecklehnen, denn Professionalisieren ist genau das, was ich mit den eineinhalb Griechen NICHT will, ganz im Gegenteil. Einerseits weil es zu sehr Muttiblog ist und hier spaetestens Schluss mit online sein wird, wenn der halbe Grieche lesen kann. Andererseits ist Bloggen fuer mich ausschliesslich Hobby, das darf neben Beruf und Freiberuf nicht auch noch zusaetzlich Arbeit machen.

Was ich nicht auf dem Schirm hatte: Das sehen viele Blogger komplett anders! Und so wurde da bunt gemischt mit Wissen, Halbwissen und Vermutungen zu Themen wie Suchmaschinenoptimierung, Bannerwerbung oder nicht und Impressumspflicht nur so um sich geschmissen und gemeinschaftlich von umsatzgenerativem Bloggen getraeumt.

Nicht fehlen durften selbstverstaendlich auch Sticheleien untereinander, Seitenhiebe und ausfuehrliches Bashing Nichtanwesender, es sassen schliesslich fast ausschliesslich Frauen am Tisch, da geht das nicht anders.

Umrahmt wurde das Ganze von einem Fotografen, der die ganze Zeit um den Tisch unterwegs war, sich sporadisch leise fluchend den Kopf an den tiefhaengenden Lampen stiess und sich ansonsten die Seele aus dem Leib fotografierte, lackierten Fingernaegeln auf Laptop-Tasterturen dabei besonders viel Aufmerksamkeit zukommen lassend.

Es war grossartig.

Samstagabend war der Hotelbar-Termin, und erstaunlicherweise konnten es fast alle einrichten, die Kinder entweder schon im Bett, fremdbetreut, oder noch wach zu haben und an der Bar aufzukreuzen. Leider verteilte es sich ziemlich. Ich haette mich gern mit noch mehr Anwesenden persoenlich unterhalten, aber das war mit herumwuselndem halben Griechen, der vielen verteilten Grueppchen und in der Kuerze der Zeit einfach nicht moeglich.

Alles in allem sehr spannend, und auch wenn ich immer noch nicht weiss, warum ich dort eingeladen wurde, finde ich doch toll, dass ich dabei sein konnte - schon allein mal, um live zu sehen, wer noch so alles schreibt.

Also nochmal vielen vielen Dank an Familotel & Griffiths Consulting fuer dieses klasse Wochenende!

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Geschaeftsidee
Uns ist kalt hier im Buero. Besonders die auf der Maus liegende Hand tendiert ja dann dazu, an der Maus festzufrieren. Linke Hand warm, rechte Hand - eisekalt.

Und so hatten wir gerade die geniale Geschaeftsidee: Beheizte Maeuse! Das ist es doch! Wir werden reich!

Dann haben wir "beheizte Maus" gegoogelt.

Gibt es eigentlich IRGENDWAS, was es noch nicht gibt?! ^^

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